So war der Workshop für Kinderbuchillustratoren

Wie versprochen, kommt hier der Bericht von dem „Workshop für Kinderbuchillustratoren“ mit Mark Mills von der Agentur Plum Pudding (England). Organisiert von einer ganz tollen Illustratorin-Kollegin Rebecca!

Ich schreibe aus meiner persönlichen und emotionalen Sicht. Ich habe nicht den Draht zu bürokratischen Wörtern, sondern bringe gern meine Gefühle zum Ausdruck.

Samstagfrüh 5h – aufstehen. Wow, wer mich kennt, weiß dass mir die Wochenenden heilig sind und ich immer lange schlafe, da ich schon in der Woche immer um diese Zeit meinen ersten Kaffee trinke. Aber für gewisse Sachen mache ich auch eine Ausnahme 😉

Ich treffe mich mit meiner Kollegin Kristina in Altona am Bahnhof. Gila steigt 2 Stationen später dazu. Lustige Truppe! Es gibt viel zu erzählen, und ehe man sich versieht, ist man auch schon in Hannover, in einem großen und anfangs unübersichtlichen Hauptbahnhof. Nach einer Kaffeepause gehts mit der Straßen-U-Bahn  weiter nach Ronnenberg.

Wow, das Cara´s Art & Weise Cafe sieht von außen bezaubernd aus! Im Sommer muß es noch schöner sein. Innen – schon wieder wow! Kunst, verschiedene Möbelstile, Farben. Toll! Einfach nur toll!

Die Spannung steigt! Es wird nur Englisch geredet. Dabei stelle ich unter anderem fest, dass ich kein Schüler mehr sein könnte. Ich finde es schwierig stundenlang auf einem Stuhl zu sitzen und zuzuhören. Und wenn die Sprache nicht zum Freizeitgebrauch oder Beruf gehört, ist es ebenfalls schwierig dem ganzen zu folgen. Aber es ging. Ganz sicher alles eine Sache der Gewöhnung!

Mark erzählte über sich und die Agentur. Wie es dazu kam, wie der Ablauf ist, berichtete über verschiedene Illustratoren, brachte Bücher in den Umlauf, die mich von den Socken hauten! Sie sind einfach anders als deutsche Kinderbücher!

Mittagspause – auch die verging wie im Flug.

Es geht los mit der Portfoliopräsentation. Ich habe mir das ehrlich gesagt etwas anders vorgestellt. Zum Beispiel so: Man setzt sich mit Mark irgendwo im Raum hin und bespricht die Mappe. Die anderen unterhalten sich untereinander, zeichnen vielleicht… oder so ähnlich! Nein, es kam anders. Wir saßen, wie vorher auch schon, alle im Kreis und Mark in der Mitte. Für jeden waren 10 – 15 Minuten eingeplant. Und nun starten die ersten und erzählen auf Englisch zu jedem ihrer Illustration eine Geschichte. Mir rutschte das Herz in die Hose. Ja ehrlich! Seit 20 Jahren mußte ich meine Arbeiten nicht mehr präsentieren, und nun vor 20 ganz tollen Leuten und dann auf Englisch. Flüchten konnte ich ja nicht! Also Augen zu und durch.

Ich war dran und stellte erstmal klar, dass ich total nervös bin und mein Englisch nicht das Beste ist. Mit den Worten: „I think your English is better than my German“ wurde ich ein ticken entspannter. Ich fand es großartig, dass er sich für jeden soviel Zeit genommen hat und jedem Ratschläge zu einzelner Illus mit auf den Weg gab. In welcher Illu steckt Potential, in welchem Bereich der Illustration sieht er Dich (Kinderbuch, Surface etc…), zu welcher Illu ihm gleich eine Geschichte einfällt. Das alles war so interessant, aufschlussreich und impulsiv!  Die Barbara hat ihm sehr gut gefallen, die, die ich den Abend zuvor noch illustriert habe ;-). Mark wusste gleich worum es in der Story gehen könnte. Er mochte die durchgehende einhaltende Farbgestaltung in meiner Mappe.  „Es gibt wenig Grafiker, die so gut illustrieren können“, teilte er mir später noch mit. Wow, danke schön!

Ich habe es geschafft – YEAH! Nach mir machten wir eine Kaffeepause. Ich stand auf und habe kaum ein anständiges Wort rausbekommen, weil ich dachte, meine Lippen bebten vor Anspannung und gleichzeitiger Erleichterung. Und dann kamen noch einige sooooo liebe Kolleginnen auf mich zu, die meine Arbeiten lobten. Wow, das waren so viele Glücksgefühle auf einmal! Zwar poste ich fast täglich auf meinem Instagramaccount, aber es ist einfach ein Unterschied, ob ich ein virtuelles Like mit einem ganz tollen Kommentar bekomme oder ob ich von einem absoluten Profi bewertet werde. Ich arbeite seit einem Jahr hart dafür. Jeden Tag, jede freie Minute. Und dann wird man belohnt. Das ist wirklich wunderbar!

Und die Arbeiten der anderen Illustratoren – was soll ich sagen? Mega!!! Wirklich, so viele tolle Arbeiten und so viele tolle Menschen. Ich bin sehr dankbar sie kennengelernt zu haben. So ein inspirativer Tag!

Er endete mit einem (leider zu kurzen) Aufenthalt im Brauhaus mit einem kühlen Weizen – herrlich! Dadurch lief es mit dem Englisch auch flüssiger. Hatte ich jedenfalls das Gefühl 😉 Nun gings mit dem Zug wieder nach hause. Sonntagmorgen, äh fast mittag – 10.45h ich habe ausgeschlafen. Auf gehts mit der Familie an die Ostsee und etwas chillen. Was für ein Samstag das war. Ich hoffe, dass wir bald wieder so ein tollen Workshop hinbekommen!

Was habe ich heute gemacht? Ich hab 5 englische Kinderbücher geordert. Ich hätte noch mehr bestellen können, noch viel mehr…. 🙂 Ich habe mich total verliebt in den englischen Stil, nachdem ich das Buch „Eddie and Dog“ beim Workshop in der Hand hielt und die Skizzen dazu sah!

Liebe Grüße

Tanja

2 thoughts on “So war der Workshop für Kinderbuchillustratoren

  1. Sabine says:

    Liebe Tanja,

    ich danke dir für den wunderbaren Bericht unseres Workshops.
    Es hat mich riesig gefreut, euch und eure Portfolios kennenzulernen. Wenn auch kurz, war es doch sehr inspirierend und hat viel Spaß gemacht.

    Lieben Gruß,
    Sabine

    PS: Auch ich habe heute schon einige Bücher geordert 🙂

    • Frau Erbse says:

      Vielen Dank Sabine 🙂
      Ich fand das ja echt stark, dass Du den langen Weg noch so kurzfristig auf Dich genommen hast! In Deinen großen Hund hab ich mich übrigens verguckt 😉 Hoffentlich gibt es bald wieder eine Möglichkeit alle wieder zu treffen!
      Liebe Grüße
      Tanja

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